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Beuel,

Die Bergungstaucher des Beueler Ortsverbandes stellen sich vor

Prüfungsgruppe April 2015 Bild: J.Daun

Alles begann im September 2012 mit einem Schnuppertauchkurs im Zülpicher See, beim Tauchsportclub Zülpich TSC, an dem interessierte Helfer des OV Beuel teilnahmen. Das Schnuppertauchen wurde von Sandra und Herry Heuser in ihrer Funktion als Tauchlehrer Assistentin und Tauchlehrer (CMAS TL**) durchgeführt.

Damit war das Interesse am Tauchsport schnell geweckt und so startete bereits im Dezember 2012 der theoretische Unterricht für die Helfer. Ziel war und ist es Helfer nicht nur zu THW Bergungstauchern auszubilden, sondern auch eine ÖGA Bergungstauchen im Ortsverband Beuel einzurichten. Nach dem Ablegen der Sporttaucherprüfungen CMAS Bronze in 2013 wurde mit der eigentlichen Bergungstaucherausbildung begonnen.

Die Schirmherrschaft über die Ausbildung der Beueler Bergungstaucher übernahmen die THW Ortsverbände Aachen und Düren, mit denen seitdem gut und intensiv zusammen gearbeitet wird.

Grundlage der Tauchausbildung ist die THW DV 8 „Tauchen im THW“. Diese Dienstvorschrift ist mit der DV 8 der Feuerwehren sowie den Dienstvorschriften der Polizei und Bundespolizei gleichzusetzen. Die Ausbildung zum Bergungstaucher vollzieht sich grundsätzlich in 3 Stufen, hierauf kann eine Qualifikation zum Lehrtaucher im THW erfolgen, die denen der anderen Organisationen gleichwertig ist.

Die Ausbildung der Bergungstaucher erfolgte im Zülpicher See und beinhaltet unter anderem das Leinentauchen, suchen von Gegenständen, Rettungsübungen sowie Orientierung mit Kompass und den Umgang mit den vorgesehenen Geräten. Ebenfalls fanden Ausbildungseinheiten in Minheim/Mosel, „Tauchen in fließenden Gewässern“ sowie in Hemmoor/Niedersachsen mit Freiwassertauchgängen auf 30m Tiefe statt.

Im April 2014 erlangten die Bergungstaucher den Befähigungsnachweis, ein sogenanntes Brevet, für das Tauchen mit Vollgesichtsmasken, welches für das Bergungstauchen erforderlich ist.

Sechs Helfer des Ortsverbandes legten dann im April 2015 die Prüfung zum THW Bergungstaucher Stufe 1 ab. Ausbildungsverantwortlicher war Herry Heuser, der leider bald darauf, im September 2015 verstarb. Seine Frau Sandra Heuser führt seitdem die Ausbildung der Bergungstaucher fort und hat auch die Führung der Gruppe übernommen.

Die Beueler Bergungstaucher sind jetzt schon, mit der erfolgreich abgeschlossenen Stufe 1 der Ausbildung, für „einfache Tätigkeiten im Gewässer ohne spezifische Risiken bis zu einer Tiefe von 10 Metern“ einsetzbar. Ihren ersten offiziellen Einsatz hatten die Bergungstaucher dann auch schon am 4. Juli 2015 im Blausteinsee in Eschweiler bei Aachen. Es handelte sich dabei um einen Badeunfall. Die Bergungstaucher des OV Beuel unterstützten während des Einsatzes die Kammeraden des OV Düren.

Ein weiterer Einsatz fand am 8. Oktober 2016 im Kiesgrubensee Gremberghoven statt. Die Bergungstaucher wurden von der Kriminalpolizei angefordert, um ein Fahrzeug aus dem See zu bergen. Auch hier unterstütze der OV Beuel die Bergungstaucher aus Aachen und Düren während der Tauchgänge u.a. als Leinenführer.

Bergungstauchen bedeutet nicht immer nur die Suche nach vermissten Personen. Tatsächlich nimmt die Personensuche nur einen sehr geringen Teil des Aufgabenspektrums ein. Die Aufgaben eines Bergungstauchers umfassen viel mehr das technische Arbeiten mit Geräten unter Wasser. Ebenso wie die Helfer an Land benutzen die Bergungstaucher für ihre technische Hilfe unter Wasser Schere, Spreizer, Kettensägen Hebe- und Zuggeräte allerdings alles Spezialgeräte, die für den Unterwassereinsatz geeignet sind.

Die THW Helfervereinigung Beuel e.V. unterstützt die Bergungstaucher in der Anschaffung der notwendigen Spezialausstattung und übernimmt die laufenden Kosten für Wartung und Instandhaltung der Ausrüstung.

Die Kosten aller Fortbildungsmaßnahmen, die für die Ausbildung bisher nötig waren und in Zukunft noch sein werden, tragen die Bergungstaucher selbst. Ebenso verwenden sie zum Tauchen ihrer private Ausrüstung sowie eigenes Gerät und Material, das sie für das Sporttauchen angeschafft haben.

Der Helferverein wird nun auch im Rahmen eines Projektes im Geschäftsjahr 2016/2017 die Anschaffungskosten für Hebesäcke übernehmen. Einen möglichen Einsatz für solche Hebesäcke könnte die Bergung eines Tresors sein. Ein solcher wird von den Bergungstauchern gesucht, gefunden und mit einer Boje markiert. Die Hebesäcke werden angeschlagen und über einen Kompressor oder mit Hilfe von Pressluftflaschen mit Luft gefüllt. Durch den Auftrieb hebt sich der Tresor und kann geborgen werden.

Auch im Jahr 2017 soll die Ausbildung der Bergungstaucher weitergehen. Fünf Helfer des Ortsverbands Beuel, Philipp Rosenbach, Stephan Krüger, Christian Nickel, Marco Richter und Jörg Daun streben dann die Prüfung der THW Bergungstaucher Stufe 2 nach der THW DV 8 an.

Darüber hinaus beginnen im nächsten Jahr drei Helfer die Ausbildung und streben die Prüfung zum THW Bergungstaucher Stufe 1 an.

Der Aufbau einer ÖGA Bergungstauchen im Ortsverband Beuel wird noch einige Zeit vor allem aber noch viel mehr Engagement in finanzieller und persönlicher Hinsicht in Anspruch nehmen. Der Ortsbeauftragte Michael Thielges steht uneingeschränkt hinter dem Projekt: „Ich bin guter Dinge, dass uns das gelingen wird. Der Aufbau dieser ÖGA in unserer Region ist wichtig und eine sinnvolle Erweiterung unserer Möglichkeiten technische Hilfe zu leisten und auf Anfragen z. B. von der Polizei adäquat reagieren zu können.“


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