Das Treiben von THW und Feuerwehr in Beuel am Sonntag (14.08.22) mag dem ein oder anderen Schaulustigen und Spaziergänger sicherlich merkwürdig vorgekommen sein. Denn bei einer Temperatur von 33° Celsius im Schatten und einem geringen Rheinpegel fand zum ersten Mal in 15 Jahren die Katastrophenschutzübung des Hochwassersystems Beuel statt.
Ziel der Übung: den Aufbau der zweiten Deichverteidigungslinie, welche ab einer Prognose von mehr als 9,80m Bonner Wasserpegel zum Tragen kommt.
Während die Feuerwehr im Bereich der Hermannstraße den Aufbau des Tonnensystems (Aquariwa-System) übernahm, war der Ortsverband Beuel des THW für den die Führung des Einsatzabschnittes und den Aufbau des sogenannten Dammbalkensystems auf der Professor-Neu-Allee zuständig.
Mit mehr als 60 THW Kräften wurde der Transport des benötigten Materials und der Aufbau des Systems übernommen. Der Fokus der Übung lag unteranderem auch darin, das Wissen über den Aufbau des Dammbalkensystems auf vieler Köpfe zu übertragen. Im Schichtsystem packte jede Helferin und jeder Helfer mit an, während andere Gruppen bei der Feuerwehr mehr über die Tonnensysteme lernten und wiederum andere durch die Fachberater des THW eine Einweisung in die verschiedenen Hochwassersysteme und Stufen am Beuler Rheinufer bekamen.
Auf Grund der guten Einweisung federführend durch die Fachgruppe Infrastruktur (FGr I), der Vorbereitung des OV-Stabes und Zugtrupps im Vorfeld und den vielen helfenden Händen vor Ort konnte nur drei Stunden nach Übungsbeginn das vollständige Dammbalkensystem dem Tiefbauamt, welches für Hochwasser- und Starkrisikomanagement zuständig ist, präsentiert werden. Nicht mal zwei Stunden später war das Hochwassersystem auf dem Abschnitt des THW wieder komplett abgebaut und verladen. Und trotz sommerlicher Hitze waren sich alle einig, dass es gut war, dieses System zu beüben, um im Katastrophenfall vorbereitet zu sein.
Für gute Übungsleitung und Organisation der Übung gilt unser Dank der Bonner Berufsfeuerwehr sowie unserem Anforderer dem Tiefbauamt Bonn. Bei den Hilfsorganisationen möchten wir uns für die Verpflegung bedanken und bei den Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr für den interessanten Austausch!