Im Unterrichtsraum des Beuler Ortsverbandes fand sich an diesem Abend eine bunte Gruppe zusammen: drei Helferanwärter kamen aus der eigenen Jugendgruppe des THW-Beuel und sind mit der Arbeit des THW schon vertraut. Für die anderen neun Teilnehmer war erst einmal alles neu und fremd.
Nach der Begrüßung durch den Ausbildungsbeauftragten Stephan Krüger folgte eine ausführliche Vorstellungsrunde. Die zusammengewürfelte Gruppe wird in den nächsten Monaten viel Zeit miteinander verbringen und sich als Team auf die theoretische und praktische Prüfung vorbereiten.
„Mit diesem Jahrgang 2015/2016 wird in unserem Ortsverband ein neues Grundausbildungskonzept eingeführt. Wir werden sehen ob es sich bewährt“, so Stephan Krüger zuversichtlich.
Erstmals werden die einzelnen Lerninhalte im theoretischen Unterricht als auch teilweise in der Praxis nicht vom Ausbildungsbeauftragten allein, sondern von den Gruppenführern und Helfern aus den einzelnen Fachgruppen vermittelt. „So werden von vornherein die Gruppenführer und Helfer mit den Helferanwärtern zusammengebracht, die Theorie und Praxis wird so lebendiger und abwechslungsreicher vermittelt“, so Krüger weiter.
Nach der Vorstellungsrunde übernahm Thorsten Petri, Vorsitzender des Helfervereins, den Ausbildungspart. Im ersten Lernabschnitt wird er das Thema „Das THW im Gefüge des Zivil- und Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr von Bund und Ländern“ behandeln. In den nächsten Wochen und Monaten werden dann die weiteren Lernabschnitte (LA) folgen:
LA 2: Grundlagen Sicherheit und Gesundheitsschutz
LA 3: Arbeiten mit Leinen, Rund- und Bandschlingen, Ketten, Drahtseilen und Spanngurten
LA 4: Umgang mit Leitern
LA 5: Stromerzeugung und Beleuchtung
LA 6: Holz-, Gesteins- und Metallbearbeitung
LA 7: Sicheres Bewegen von Lasten
LA 8: Sicheres Arbeiten im und am Wasser
LA 9: Verhalten im Einsatz
LA 10: Grundlagen der Rettung und Bergung
LA 11: Einsatzgrundlagen
Die Ausbildung wird immer donnerstags von 19.00 bis 22.00 Uhr stattfinden. Damit sich während dieser Zeit der Zugdienst und die Ausbildung nicht gegenseitig behindern, werden an den Zugdienstterminen nur Inhalte vermittelt, für die keine Helfer aus dem Zug abgezogen werden müssten. Zusätzlich werden an einigen Samstagen vor der Prüfung die Ausbildungsinhalte wiederholt und vertieft.
Vinita Bujotzek kam über einen Bekannten zum THW. Die 26 jährige medizinische Fachangestellte war bereits mehrere Jahre beim Roten Kreuz und kennt daher die ehrenamtliche Arbeit. „Das THW war mir von allen Hilfsorganisationen am wenigsten bekannt. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf einmal etwas ganz anderes kennen zu lernen.“ Bei Friederike Osterfeld ist es ähnlich. Die 28 Jährige kam ebenfalls über einen Freund zum THW. Sie sagt über sich, „das Ehrenamt liegt mir einfach.“ Sie kennt diese Arbeit vom Malteser Hilfsdienst und erhofft sich von der Grundausbildung beim THW einen ganz neuen Aspekt der ehrenamtlichen Arbeit. „Ich möchte den Umgang mit technischen Geräten erlernen. Vieles ist mir da fremd und ich möchte mein handwerkliches Geschick ausprobieren.“
Der 50 jährige leitende Angestellte Otmane Ababou kannte das THW aus den Medien. Die Berichte über die Einsätze in dem Erdbebengebiet in Nepal haben ihn aufmerksam gemacht und weckten das Interesse am Ehrenamt und der Arbeit des THW. „Diese Berichte waren für mich ein Ansporn mit zu machen. Ich möchte meine Zeit sinnvoll nutzen. Das Helfen steht für mich ganz klar im Vordergrund.“
Jessica Emmrich gehört zum eigenen Nachwuchs des THW-Beuel. Die 18 Jährige kam vor Jahren über einen Freundin zur THW-Jugend und ist dabei geblieben. Jetzt macht sie die Grundausbildung mit und hat auch gleich ihren Freund André Haensge mitgebracht. Der 19 Jährige, der im Moment eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme besucht, sieht in der Ausbildung und der zu bestehenden Prüfung eine Herausforderung. „Es wird spannend werden Neues auszuprobieren. Darauf freue ich mich“, sagt er und diese Meinung teilen alle anderen Helferanwärter.
„Ich wünsche allen einen guten Start im THW-Beuel und freue mich auf eine interessante gemeinsame Zeit“, so der Ausbildungsbeauftragte Stephan Krüger zu Abschluss des ersten Ausbildungsabends.