Dort, wo sonst der Parkplatz für die Besucher der Rheinaue zur Verfügung steht, sollte ein Sanitärbereich mit WC´s entstehen. Was fehlte, war ein Wasseranschluss für Trinkwasser. Hier kam das THW mit den Fachleuten der Fachgruppe Infrastruktur zum Einsatz. Diese THW Fachgruppe kann u.a. Elektro-, Wasser- und Abwassersysteme in Notunterkünften, Schutz- oder Bereitstellungsräumen einrichten. Boris Konopasek, Gruppenführer der Fachgruppe, schaute auf die Pläne: „Die nächste Anschlussmöglichkeit an das Trinkwasserleitungsnetz liegt in ca. 100 Metern Entfernung und kreuzt eine Zufahrtstraße zum Johanniter-Krankenhaus. Wir müssen die Leitung über der Straße bringen.“ Das klingt erstmal einfach, aber „über die Strasse“ heißt in über vier Metern Höhe. Sein Plan ist eine Brücke über die Fahrbahn zu errichten, über die die Trinkwasserleitung gelegt wird. Die Zufahrt zum Krankenhaus muss für Rettungsfahrzeuge ohne Hindernisse auf der Fahrbahn möglich sein. „Wir stellen links und rechts auf dem Gehweg je einen Turm aus EGS (Einsatz-Gerüst-System) auf und ziehen daran eine lange Gitterrohrtraverse hoch, die die Leitung dann stützen wird.“ erklärt Boris Konopasek seiner Mannschaft. Die fünf Fachleute kennen das schon von vorherigen Einsätzen dieser Art und nicken mit dem Kopf. Jeder von Ihnen trägt eine Absturzsicherung. Das Gurtsystem soll verhindern, dass man durch eine Unachtsamkeit in die Tiefe fällt. Helm und Handschuhe gehören ebenfalls zur Schutzausstattung. Das Einsatz-Gerüst-System besteht aus verschiedenen Modulteilen, die nach vorgegebenen Baumustern zu unterschiedlichen Formen zusammengesetzt werden können. Möglich sind Türme, Stege, Rampen und vieles mehr. Mit einem Kran sind die Teile schnell vom LKW abgeladen und können zusammengebaut werden. Die Rohre sind schnell zusammengesteckt, einige Bauteile müssen durch Hammerschläge befestigt werden. So entsteht ein Portal über die Straße, an dem die Trinkwasserleitung aufgehangen wird. Am Fuß des Portals werden zur Stabilisierung Wasserbehälter mit mehreren hundert Litern Wasser befüllt. Das Gewicht wird das Bauwerk beschweren, damit es sicher stehen kann. Der blaue Trinkwasserschlauch wird mit Anschlussstücken versehen und anschließend am Trinkwassernetz angeschlossen. „Das Standrohr wurde von den Stadtwerken Bonn zur Verfügung gestellt und ist vorher gespült und desinfiziert worden, das ist so Vorschrift“ erklärt Boris Konopasek einem interessierten Passanten, der sich die Aufbauarbeiten angesehen hat. Zum Schutz vor Manipulation wird über das Standrohr eine umgebaute Stahltonne befestigt, damit ist der Auftrag für das THW Beuel erledigt und der Sanitärbereich des Bereitstellungsraumes kann in Betrieb genommen werden.
Trinkwasserversorgung für die Weltklimakonferenz in Bonn
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