50 Jahre Ortsverband Beuel in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk

Fünfzig Jahre sind eine lange Zeit. Es wird wohl bei der THW-Leitung und beim Landesverband Nordrhein-Westfalen niemand mehr da sein, der diese ganze Zeit noch Überblicken kann. Daher müssen wir uns selbst die Mühe machen, das Geschehen in den wichtigsten Zügen zu erläutern.

Als wir uns im Jahre 1953 zusammenfanden, war uns schon sehr bald klar, dass der Schwerpunkt unserer Tätigkeiten mit dem Wasser zu tun hat. Beim Hochwasser 1955 fuhren wir mit geliehenen Kähnen durch die Straßen. Weiterhin bemühten wir uns, wichtige Betriebe vom Wasser freizuhalten. Ab dem Hochwasser 1970 stellte uns das THW-Lager Mehlem Boote mit Außenbordmotoren. Bei jedem weiteren Hochwasser vergrößerte sich der Bootsbestand und die Anleger wurden sicherer errichtet.

1984 entschloss sich die Stadt Bonn für den Stegebau, mit einem Gerüstsystem, dessen Tauglichkeit von der Feuerwehr und von uns getestet wurde. 1988 wurden die Stege erstmals eingesetzt. Für den Transport bis zur Einsatzstelle fertigten wir drei Transport-Container an, die jeweils mit einer Steglänge von 100 Meter beladen waren. So wurde der Wasserdienst eine der drei Säulen, auf der die Einsatzbereitschaft des OV Beuel beruht.

Die Notwendigkeit Stromerzeuger und Pumpen anzuschaffen, wurde von der THW-Leitung bald erkannt. Bereits im Jahre 1975 erhielten wir Stromerzeuger mit einer Leistung von 50 kVA deren Größenordnung sich bis heute auf 200 kVA gesteigert hat. Mit den passenden Pumpensätzen lassen sich wirkungsvolle Einsätze durchführen. Einspeisungen in Öffentliche Gebäude und Krankenhäuser gehören ebenfalls dazu. Nun lagen zeitweise die Auffassungen von Theorie und Praxis, in der Beschaffenheit und Ausrüstung, nicht auf einer Linie. Das sich am Ende die Praxis durch setzte lag vornehmlich an den Arbeitsgruppen der Ortsverbände Worms, Beuel und später Waldbröl.

Mit der Einführung der Elektronik in den MeBgerä'1ten, änderten sich auch die VDE-Vorschriften. Da ich in der Berufsschule damit befasst war, Unterrichtseinheiten zu erstellen, konnte ich dem THW den heutigen Messgerätesatz für die Handhabung des Stromerzeugers vorschlagen. Eine Arbeitsgruppe des OV Beuel leistete dabei tatkräftige Hilfe.

Das schönste Lob für die zweite Säule unserer Einsatzbereitschaft, die Stromversorgung, erhielten wir Silvester 2000 in Lothringen bei der Sturmkatastrophe: "Die blauen Helfer von jenseits des Rheins retteten unser Silvesterfest!"

Die Dritte Säule unserer Einsatzbereitschaft liegt in der nicht wegzudenkenden und notwendigen Ausbildung. Sie beginnt in der Jugendgruppe mit der Vorstellung der wichtigsten Geräte und Fahrzeuge. In der Ausbildungsgruppe, die mit der Prüfung "Grundausbildung" abschließt, wird die Handhabung aller Geräte des Bergungsdienstes erklärt und eingeübt.

Das bei allen Lehrgängen der Unterricht für die Unfallverhütung an erster Stelle steht, ist eine Notwendigkeit und eine Selbstverständlichkeit.

Der Helfer oder auch Junghelfer der zu uns kommt, hat meist eine handwerkliche Ader. Es ist heute durchaus möglich, dass Helfer ein spezielles Handwerk betreiben, welches weit über die THW-Ausbildung hinausgeht. Diese Spezialisten in die Arbeitsgruppen zu integrieren liegt in unserem eigenen Interesse.

Das wir außerdem noch in der Lage sind, Brückenbau zu betreiben haben wir in vielen Fällen bewiesen. Bei Großveranstaltungen ist unsere Hilfe stets gefragt. Unsere Vielseitigkeit haben wir bei der Renovierung der Holzlarer Wassermühle unter Beweis stellen können.

"Ich wünsche dem THW Ortsverband Beuel stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!"

Gerhard Schmitz,
Jahrgang 1922

Kreisbeauftragter,
Ortsbeauftragter
von 1962 bis 1989